Ferienwohnungen "Altes Forsthaus" - Urlaub im Müritz-Nationalpark

Die Müritz - Das kleine Meer im Norden

Die Müritz ist ein Kombinationssee und besteht aus Rinnen- und Eisstauseen, die aus Schmelzwasserrinnen und einer ausgehobelten Vertiefung entstanden sind. Am Ostufer der Müritz befindet sich eine Sumpflandschaft mit dichten Schilf- und Röhrichtzonen. Der Südteil der Müritz reicht mit ausgedehnten Kiefernbeständen bis in das Gebiet der südlichen Endmoräne (Frankfurter Stadium). Das Westufer der Müritz ist abwechslungsreich: Wiesen, fruchtbare Äcker und Wälder reichen bis an das Wasser heran. Im Norden fällt die Landschaft zur Müritz ab. Die Hauptendmoräne, die sich nördlich der Seenkette ausdehnt, geht hier in große Sanderflächen über. Ausgedehnte Kiefernwälder (Nossentiner und Jabeler Heide), die aber auch durch einzelne Laubholzbestände unterbrochen werden, charakterisieren diese Landschaft. Der See wird am Ostufer von einer Reihe von Trabantenseen begleitet die heute zum Müritz-Nationalpark gehören. Ein 500m breiter und etwa 12 km langer Wasserstreifen der Müritz ist Bestandteil des Schutzgebietes. Die unregelmäßige Gestalt der Müritz bildet viele Ufervorsprünge, doch sind nur wenige verhältnismäßig hoch und steil genug, um als Vorgebirge bezeichnet werden zu können. Die höheren Vorsprünge der Ufer betragen 11 Meter über dem Wasserspiegel. Die Uferrandzone ist durch eine Vielzahl von Buchten und Landzungen gekennzeichnet.

"Müritz", der Name leitet sich direkt vom slawischen "morcze" (kleines Meer) ab. Der Flurname muss bereits sehr alt sein. Schon 1150 wurde der Stamm der "Müritzer" (Morici) erwähnt. Die Müritz bedeckt eine Fläche von 115,26 km². Ihre Nord-Süd Ausdehnung beträgt 29 km, in ihrer West-Ost Ausdehnung ist sie 13 km breit. Durchschnittlich ist sie 6,28 m tief. Aber die größte Tiefe in der Binnen-Müritz beträgt 33 m. Eine temperaturabhängige Schichtung des Wassers ist wegen der geringen Tiefe nur bedingt, in den Untiefen, anzutreffen. Die Tiefenwasserverhältnisse entsprechen den Uferformen. So fällt das Ufer am Osten flach ein, und man kann hier bis zu 250 m in das Gewässer hineingehen und hat noch festen Boden unter den Füßen! Vor den Steilküsten haben wir eine Tiefenwasserrinne von bis zu 18 m (Klink). Der Grund der Müritz ist vorwiegend fest, teilweise sandig, teilweise mit Molluskenschalentrümmern und kalkigen bis tonigen Sedimenten angefüllt. Der Seeboden wird durch 4 tiefe Rinnen durchzogen, hat aber auch mehrere Auftragungen (Steinwälle und Dämme). Seit dem 13. Jh. erfolgte im Zuge der Kolonisierung der Einbau von 60 Wassermühlen und Aalwehren in die Elde.

Die Rückhaltebecken der Wassermühlen bewirkten einen Aufstauvon ca. 1,80m in der Müritz. Große Teile am flachem Ostufer gingen landunter. Die Müritz ist durch die Elde-Wasserstraße mit dem Kölpin-(21 km²), dem Fleesen-(11 km²), dem Malchower-, dem Petersdorfer (1 km²) und dem Plauer See (39 km²) verbunden und mündet letztlich bei Dömitz in die Elbe. In der Zeit von 1789 bis 1837 wurden die schon altersschwachen Mühlen beseitigt und durch Wehre und Schleusen ersetzt. Die Elde wurde auf weiten Strecken kanalisiert, um sie für die Schifffahrt zu nutzen. Der Wasserstand der Müritz wurde auf seinen ursprünglichen Stand gebracht. Von nun an war ein Zugang zur Nordsee geschaffen. 1837 wurde auch der Bolter Kanal fertiggestellt. Über eine Schleuse gelangten nunSchiffe und Flöße in die Havel. 1936 wurde die Müritz-Havel-Wasserstraße gebaut, die bei Havelberg endet. Über Schleusen gelangt man auch in die Berliner Gewässer und durch die mitteldeutschen Wasserstraßen bis zum Rhein. Im Osten der Müritz bestehen verschiedene enge; teilweise schon verlandeteVerbindungen, so z. B. zum Feisneck-oder Rederangsee. Weiterhin verbindet ein schmaler Graben die Müritz mit dem Herren- und Tiefwarensee. Diese Seen standen früher einmal direkt mit der Müritz in Verbindung.

Nach der Absenkung des Müritz-Wasserspiegels wurde vor den Steilhängen und Uferzonen ein breites Vorland trocken, das heute aus großen Schneideriedflächen, Erlenbruchwäldern oder Viehweiden besteht. Der Rederangsee und die Specker Seen erhielten ihre jetzige Gestalt. Der Wasserflächenverlust betrug etwa 33 %. Gegenwärtig wird der Wasserstand der Müritz in einem bestimmten Schwankungsbereich reguliert. Die mittlere Höhe des Seespiegels liegt bei 62,5 m über Normalnull (0,00 m ist der Wasserstand am Pegel in Amsterdam). Das Einzugsgebiet beträgt 760 km². Die Zuflüsse sind unbedeutend; zu nennen wäre hier nur die Elde. Die Zuflussmenge ist jedoch gering, denn die Müritz wird als Obersee vorwiegend aus dem Grundwasser gespeist. Der Austausch des Wassers in der Müritz beträgt ca. 15 Jahre. Abflüsse sind Bolter Kanal, Müritz - Havel - Wasserstraße und Elde. Die Wasserqualität hat die Stufe 2; Sichttiefen, in Abhängigkeit von der Jahreszeit, sind bis zu 12 m möglich (Winter). Das spezifische Gewicht des Wassers der Müritz beträgt 1,065 kg/l. Die Müritz wirft nicht selten Bernstein aus jedoch sind es meist kleine Stücke, die sehr selten die Größe eines Taubeneies erreichen. Ein recht großer Fund befindet sich im Warener Müritzeum. (Bernsteinfunde sind in mecklenburgischen Torfmooren auch nicht gerade selten.) Die Tatsache, dass in der Müritz Bernstein vorhanden ist, hat zu der Sage Veranlassung gegeben, dass in der größten Tiefe der Müritz die Bernsteinhexe oder Bernsteinnixe hause, eine verwünschte Prinzessin, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, Schiffer und Fischer des Nachts auf dem Wasser irre zu führen und sie "auf großen Bernsteinstranden" zu lassen! Die Müritz ist ein ausgezeichnetes Wassersportrevier, besonders für Segler und Surfer. Denn Segeln macht die vielen Seen in Mecklenburg-Vorpommern erst so richtig schön und erlebbar.

Östlich der Müritz, im wohl am dünnsten besiedelten Gebiet Mecklenburg/Vorpommerns, erstreckt sich eine Landschaft mit einmaliger Naturausstattung. Knapp 310 km² stehen seit 1990 unter höchstem Schutz entsprechend dem Bundesnaturschutzgesetz. Auf einer ungestörten, weiträumig ungenutzten Großlandschaft des nördlichsten Bundeslandes befindet sich der Müritz-Nationalpark. Mit seinen großen zusammenhängenden Waldflächen, die etwa 65% des gesamten Gebietes bedecken, gilt er als der größte Waldnationalpark Deutschlands. Über 117 Seen gehören dazu. Weite Röhrichte und Bruchwälder, Moore, artenreiche Wiesen und Wacholderflächen prägen sein Bild. Direkt am Ufer der Müritz befindet sich ein etwa 5000 Hektar großes Gebiet, das bereits seit 1949 unter Naturschutz steht.